Historischer Segenstag in Lübeck

Ruhesetzung der Bezirksältesten Eckard Manzke und Roland Stodtmeister und Fusion der Kirchenbezirke Schwerin und Lübeck


Nun war es so weit: die bisherigen eigenständigen Bezirke Lübeck und Schwerin wurden zusammengeführt. Dazu hatte sich Apostel Jörg Steinbrenner am Sonntag, 20. Juni 2021, auf den Weg nach Lübeck gemacht, um diese Fusion formal durchzuführen. Er war in Begleitung der BÄ Eckard Manzke und Roland Stodtmeister. Diese beiden Gottesmänner wurden in diesem Gottesdienst in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. Und es wurde ein neuer Bezirksvorsteher beuaftragt: Bezirksevangelist Dirk Karbinski. 

Zugegen waren auch Bischof Wolfgang Novicic und Bischof Rainer Knobloch. Ebenso hatte es sich Apostel i. R. Dieter Böttcher nicht nehmen lassen, diesem Ereignis beizuwohnen.

Zum Glück konnten diesmal mehr Glaubensgeschwister als bisher (50) anwesend sein (122). Allerdings mussten immer noch Corona-Auflagen beachtet werden: Mundschutz, Desinfektion, Abstand. Erfreulich war, dass jetzt das Mitsingen wieder erlaubt war. Das haben die Teilnehmer gerne wahrgenommen! Dazu war das ausgewählte Eingangslied eine hervorragende Gelegenheit: „Gott des Himmels und der Erden…“ (Nr. 145). Die Melodie wurde von der Orgel (Timo Schmidt) geradezu mitreißend intoniert, so dass die Gemeinde mit großer Sangesfreude einstimmen konnte.

Apostel Steinbrenner legte dem Gottesdienst ein sehr bekanntes Bibelwort zugrunde: 

„Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“ (Johannes 17, 20,21).

Der Apostel stellte in seinem Dienen dann auch das EINSSEIN in den Mittelpunkt. Er spannte den Bogen von der Zeit der Jünger Jesu bis in die Gegenwart. Jesus ermahnte schon die Jünger, zusammen zu bleiben. Das war entscheidend dafür, ihren Sendungsauftrag erfüllen zu können. Die Geschehnisse von damals zeigten, wie berechtigt und wichtig diese Weisung des HERRN gewesen ist. Auch die Jünger waren Individuen mit sehr unterschiedlichen Biografien und Charakteren. Ja, sie waren sogar nicht frei von Eitelkeiten, wenn wir zum Beispiel an den berühmten „Rangstreit“ unter ihnen denken. Ihr Meister hat ihnen dazu eine deutliche Antwort gegeben: sie mögen nicht um das „Ranking“ untereinander streiten, sondern sich vielmehr freuen, dass ihre Namen im Himmel angeschrieben sind. 

Zur Gegenwart: das Einssein möge nun auch im neuen Bezirk Schwerin-Lübeck gelingen. Niemand möge sich überfordert fühlen. Weder die Amtsbrüder noch die Glaubensgeschwister. Alles brauche seine Zeit.

Zum Vergleich erwähnte der Apostel ein Beispiel aus dem Leben: Bei einer Eheschließung kämen zwei vorher ziemlich (oder gänzlich) unbekannte Personen zusammen. Da braucht es eben seine Zeit, bis es zu einer Harmonie in der neuen Familie kommt. Jeder müsse dazu seinen Beitrag leisten. Geduld miteinander und Verständnis füreinander seien gefordert.

Apostel Steinbrenner zitierte in diesem Zusammenhang vier Regeln aus einem Ratgeber für die Liebe und die Ehe: zärtliche Berührung, (Zu-)Hören, Geschenke, Hilfen im Alltag. Das möge auch beim Zusammenwachsen der beiden bisherigen Bezirke Lübeck und Schwerin praktiziert werden. Was jeweils vonnöten sei, müsse gespürt und dann ausgeführt werden. Trotz unterschiedlicher Traditionen könne es ein „lebendiger“ neuer Bezirk werden. Die Unterschiede seien sogar eine große Chance, eine interessante Entwicklung zu ermöglichen. Da dürfe jeder gespannt sein, wie das realisiert werde. Entscheidend sei immer der eigene Wille zur Gemeinschaft und nicht zuletzt: die Mitarbeit. Jeder möge sich konstruktiv einbringen. Über Ideen anderer Glaubensgeschwister und die der Amtsbrüder möge Toleranz gewahrt werden. Das vorhandene geistliche Potential möge erkannt und genutzt werden. Zum Glück hätten sich bereits im Vorfeld der Fusion erfreuliche Kontakte ergeben. Die damit gemachten Erfahrungen ließen auf eine fruchtbare Zukunft schließen. Das möge allen Mut und Zuversicht bereiten.  

Einem ungeschriebenen apostolischen „Gesetz“ folgend wurden nun die beiden „Ruhestandes-Kandidaten“ zum Mitdienen an den Altar gerufen.

Als erster: Bezirksältzester Manzke. Wir spürten bei ihm schon nach den ersten Worten, wie bewegt er war. Das sprach er dann auch offen an, indem er davon sprach, dass seine Gefühle jetzt gerade „Sportstunde“ hätten. Der BÄ Manzke gewährte auch einen kurzen Einblick in seinen kirchlichen Werdegang, dankte seinen Segensträgern, aber auch den anvertrauten Glaubensgeschwistern für ihre Treue und ihre Geduld mit ihm. Auch die Zeit nach der (politischen) „Wende“ sprach er kurz an. Ziemlich bald danach hätte es viele Begegnungen zwischen „Ost“ und „West“ gegeben. Legendär waren die „Events“ in Mummendorf. Da gab es Fußball-Turniere, Spiele für Groß und Klein. Für das leibliche Wohl war auch immer reichlich gesorgt.

Auch die Ausflüge der Lübecker Amtsbrüder mit ihren Ehefrauen nach Schwerin und Umgebung hätten zu einer schönen Gemeinschaft beigetragen. Zur Realität gehöre aber auch, dass dies Aktivitäten im Laufe der Jahre weniger geworden seien. Eine typische Erscheinung in dieser Ära.

Als Nächster diente BÄ Stodtmeister. Auch er konnte (und wollte) seine Rührung nicht verbergen. Der BÄ Stodtmeister ließ seinen Blick noch einmal durch die Lübecker Kirche schweifen. Er stellte fest, dass beide Emporen besetzt seien. Das sei heutzutage schon etwas Besonderes. Ganz im Gegensatz früheren Zeiten! 

Zur anstehenden Zusammenführung der beiden Bezirke Schwerin und Lübeck richtete der BÄ Stodtmeister an alle Glaubensgeschwister den dringenden Appell, immer an der gemeinsamen Sache interessiert zu sein. Jeder sollte „mitgenommen“ werden. Die vom Apostel schon erwähnten Initiativen vor dem formalen Zusammenschluss der „alten“ Bezirke, lassen auf eine gute Zukunft hoffen und gäben ihm ein beruhigendes Gefühl für seinen Ruhestand. Mögen alle dem Beispiel des Gottessohnes folgen und wie er immer Sorge um die Gemeinschaft haben. Da möge sich jede/jeder konstruktiv einbringen. Basis für jegliches Tun sollte die Liebe sein. Hierzu berichtete der BÄ über ein Erlebnis aus dem Arbeitsalltag. Da habe es einmal eine Situation in der Firma gegeben, in der ein Mitarbeiter sich sehr „daneben“ benommen habe. Er war darüber so erbost, dass er seinen Chef (es war der eigene Vater) in seiner ersten Erregung aufgefordert habe, einmal ordentlich „mit der Faust auf den Tisch zu hauen“. Antwort des Vaters. „Mein Junge, merk´ dir eins: was du mit der Liebe nicht schaffst, gelingt dir auch mit Härte nicht!“ Und das sei für ihn fortan ein Leitmotiv für die Arbeit im Werke Gottes gewesen. Unter den Zuhörern war viele, die das bezeugen konnten.

Nun erfolgte die Ruhesetzung der beiden Bezirksältesten.

Der Apostel hatte sich sorgfältig vorbereitet und konnte uns so einen interessanten Einblick in die jeweilige „Vita“ der Bezirksältesten geben.

Beiden war zu eigen, dass sie in einer unverbrüchlichen Treue zum HERRN gestanden hätten. Das gelte genauso für ihre Hinwendung zu ihren jeweiligen Segensträgern, von denen etliche schon in der Ewigkeit weilen würden. Nicht unerwähnt ließ der Apostel auch die Ehefrauen dieser beiden treuen Gottesmänner. Die mussten viel mittragen und Geduld aufbringen, wenn ihre Ehemänner für den HERRN „unterwegs“ waren. Nun möge auch ihnen eine gesegnete Zukunft beschieden sein.

Dann wurden beide Bezirksältesten von ihrem Amtsauftrag entpflichtet und in den wirklich wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Zu beachten sei aber, dass ihnen das Amt bleibe. Darauf machte der Apostel mit einem verschmitzten Lächeln und den Worten „man wisse nie…“ aufmerksam.

Jeder Ruheständler erhielt einen hübschen Blumenstrauß. Den durften die Bischöfe Novicic und Knobloch überreichen. Dazu der Apostel: „Damit sie auch etwas zu tun haben!“

Jetzt war es an der Zeit, dem neuen Bezirk wieder einen Bezirksvorsteher zu geben. Damit beauftragte der Apostel den Bezirksevangelisten Dirk Karbinski. Der Apostel machte ihm Mut, diesen Auftrag wahrzunehmen, dankte ihm aber auch für die Bereitschaft, sich in die Pflicht nehmen zu lassen. In diesen Dank schloss der Apostel auch die liebe Ehefrau des Bezirksevangelisten ein. Dirk Karbinski übernehme einen guten „Bestand“. 

Das gelte sowohl für die Glaubensgeschwister als auch für die Amtsbrüder. Er möge immer Impulsgeber sein wollen und können, die Unterschiede ausgleichen und einen guten Blick für „Nachwuchs“ haben. Diese „Akquise“ möge immer vom HERRN erbeten und mit den Segensträgern abgestimmt werden. Sein liebevolles Herz möge ihm stets die Kraft geben, dieser hohen Verantwortung gerecht zu werden. Er könne gewiss sein, dass ihm sein Apostel da zur Seite stehe.

Um exakt um 11:30 Uhr empfing Dirk Karbinski knieend unter den segnenden Händen des Apostels seinen Amtsauftrag für den neuen Bezirk Lübeck-Schwerin. Nun war er dazu mit allen Kräften des Heiligen Geistes ausgerüstet und kann seine wunderbaren Gaben der Sache des HERRN nutzbar machen. Wir freuen uns schon auf eine gesegnete Zukunft mit ihm.

Nachdem Gottesdienst verhielt sich die Gemeinde Corona-gerecht: die Kirche wurde zügig verlassen. Beginnend bei der 2. Empore, dann die 1. Empore und zum Schluss das Kirchenschiff. Diese Regieanweisung hatte es vor Beginn des Gottesdienstes gegeben. Draußen konnten wir uns dann von den Ruheständlern und dem neuen Bezirksvorsteher verabschieden. Es war -wieder wegen der Pandemie-Vorgaben- zwar nur ein kurzer Wortwechsel möglich. Der war aber nicht weniger herzlich als zu „normalen“ Zeiten.

Nicht unerwähnt soll bleiben: der wunderschöne Blumenschmuck am Alter, die „echte“ musikalische Begleitung: Orgel (Timo Schmidt), Geige (Sarah Bendiks), Klavier (Ronny Welke) und die Technik für die Übertragung per Video via You Tube und Telefon.